Chronik Hellersdorf & Marzahn - Updates

Sonntag, 11. Mai 2008

Am 11.5.2008 werden mehrere einen „Boykott Israel“(s) fordernde Aufkleber zwischen dem U-Bahnhof Cottbusser Platz bis zum U-Bahnhof Neue Grottkauer Straße gefunden.

Quelle/n: Augenzeug_innenbericht
Sonntag, 11. Mai 2008

Am frühen Morgen des 11.5.2008 wird eine Frau an der Kreuzung Cecilienstraße / Lily-Braun-Straße gegen 4 Uhr 30 von drei Männern angegriffen. Das Trio, darunter eine Person, die Kleidung der Marke „Thor Steinar“ trägt, bezeichnen die Betroffene zunächst als „Frauenklauerin“ und „Lesbe“. Anschließend schlagen sie ihr ins Gesicht und treten ihr gegen die Rippen und das Knie, wovon sie eine Kniescheibenprellung davon trägt. Die Angegriffene kann sich in eine nahegelegene Kneipe flüchten.

Quelle/n: Augenzeug_innenbericht
Sonntag, 11. Mai 2008

In der Nacht zum 11.5.2008 werden zwei Jugendliche auf dem Bahnhof Wuhletal gegen 1 Uhr 30 von Andreas T. und zwei weiteren Personen bedroht. Während einer der Angreifer die Türen der U-Bahn aufhält kommt es zu einer Schubserei zwischen Andreas T. und einem der Jugendlichen. Als dieser signalisiert sich notfalls auch zu wehren, lässt er von ihm ab, begibt sich wieder in die U-Bahn und ruft „Verpiss Dich, Du Judensau!“

Quelle/n: Augenzeug_innenbericht
Freitag, 9. Mai 2008

Am Abend des 9.5.2008 wird ein Jugendlicher gegen Mitternacht am U-Bahnhof Cottbusser Platz von Andreas T., David G. und einem Dritten angegriffen. Der Angegriffene erhält einen Schlag gegen den Kopf und kann nur durch die Flucht über die Gleise entkommen. Dabei werfen die Täter eine Bierflasche nach dem Flüchtenden. Die beiden identifizierten Angreifer bewegen sich in dem Spektrum, in dem Parolen wie sie am selben Abend gesprüht wurden üblich sind.

Quelle/n: Augenzeug_innenbericht
Freitag, 9. Mai 2008

Am Abend des 9.5.2008 werden mehrere Dutzend Hakenkreuze im Bezirk gesprüht. Außerdem werden neonazistische Parolen und Aufkleber an Wände gebracht. Darunter sind Aufkleber mit dem Label der sogenannten „Aktionsgruppe Marzahn-Hellersdorf“, die Parolen „Freiheit für Tommy“1, „Nationaler Sozialismus jetzt“, „Europe awake“ und „Nur Hitler“. Die Propaganda wird in mehreren Straßen um den U-Bahnhof Louis-Lewin-Straße, entlang der Quedlinburger Straße, dem Jugendclub „Eastend“, dem Gebäude der Agentur für Arbeit in der Hellen Mitte, an der Alice-Salomon-Hochschule und am S-Bahnhof Springpfuhl entdeckt. Die Polizei benötigt mehrere Tage und Hinweise um die Schmierereien zu entfernen.

  • 1. ein Neonazi der „Freien Kräfte Berlin“, der im März verhaftet wurde
Quelle/n: Augenzeug_innenberichte
Mittwoch, 7. Mai 2008

Am 7.5.2008 wird gegen 21 Uhr 50 ein Obdachloser in der Nähe des S-Bahnhofs Ahrensfelde von zwei Männern auf seinen nicht angeleinten Hund angesprochen und angegriffen. Die beiden Marzahner Brüder Björn (28) und Nico Se. (26) schlagen ihr 39-jähriges Opfer ins Gesicht und verletzen den Hund durch Tritte. Als der Betreiber eines nahe gelegenen Cafes zur Hilfe kommt wird dieser zunächst als „Scheiß Ausländer“ beleidigt. Im Anschluss kommt es im Cafe zu einer Auseinandersetzung mit den Angreifern. Der Betreiber wird in den Magen und Rücken getreten und mit einem Billardkoe traktiert. Eine Angestellte und ein Gast greifen ein und werden auch mit einem Koe geschlagen. Dabei erleidet der 24-jährige Mann einen Riss am rechten Ohr, eine Platzwunde an der rechten Augenbraue und Blutergüsse am linken Oberarm. Einer der beiden Brüder äußert beim Verlassen des Cafes: „Ich werde euch Nazis auf den Hals hetzen, und dann könnt ihr euch nicht mehr retten!“ Kurze Zeit später werden die beiden in der Nähe festgenommen und am nächsten Tag auf freien Fuß gesetzt.

Quelle/n: Pressemitteilung der Berliner Polizei vom 9.5.2008, Die Welt vom 10.5.2008, Berliner Zeitung vom 10.5.2008
Dienstag, 6. Mai 2008

Am 6.5.2008 werden im Kiez entlang der Louis-Lewin-Straße, vor allem um das Bernstein-Gymnasium, geschichtsrevisionistische Plakate verklebt auf denen der Sieg über das nationalsozialistische Deutschland durch die alliierten Armeen von den Urhebern der Plakate („Freie Kräfte Berlin“) als Verbrechen diffamiert wird. Diese Plakate tauchen ebenfalls in Alt-Marzahn auf. Insgesamt werden über 50 dieser Plakate im Bezirk verklebt. Daneben klebten vereinzelt Aufkleber der „Aktionsgruppe Marzahn-Hellersdorf“, die zur Gewalt gegenüber Antifaschist_innen aufrufen.

Quelle/n: Augenzeug_innenbericht, Polis*
Montag, 5. Mai 2008

Am 5.5.2008 werden drei Jugendliche gegen 23 Uhr am Einkaufszentrum „Corso“ von einem Mann angegriffen. Der mit einem „Thor Steinar“-Pullover bekleidete Angetrunkene sprach die drei mit den Worten „Ihr hängt doch mit den Zecken rum.“ an, zog einen Schlagring und versetzte einem der Jugendlichen einen Schlag. Die Angegriffenen ergriffen darauf die Flucht.

Quelle/n: Augenzeug_innenbericht

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