Am Abend des 17.1.2014 halten sich vier junge Männer und zwei Frauen biertrinkend auf der Ostseite des Alice-Salomon-Platzes auf. Drei der Männer brüllen immer wieder Parolen wie "Frei, Sozial und National", "Zecke verrecke!", "Wir wollen keine Asylantenheime", "Nein zum Heim" und "Ist der Ali kriminell, in die Heimat, aber schnell".
Chronik Hellersdorf & Marzahn
Freitag, 17. Januar 2014
Quelle/n: Augenzeug_innenbericht |
Mittwoch, 15. Januar 2014
Am späten Abend des 15.1.2014 bringen Unbekannte am Wahlkreisbüro des Sozialsenators Mario Czaja (CDU) in der Mahlsdorfer Fritz-Reuter-Straße ein schwarzes Transparent mit der weißen Aufschrift "Nein zum Heim" an. Die Parole ist seit ihrer Formierung der zentrale Allgemeinplatz der rassistischen "Bürgerinitiative Marzahn-Hellersdorf" (BMH), die nach spätestens zwei Stunden ein Foto der Aktion auf ihrer Facebookseite veröffentlichen. Ebenso gehört Mario Czaja als für die Unterbringung von Menschen im Asylverfahren politisch Verantwortlicher zu den erklärten Feindbildern der BMH. Quelle/n: Lichtenberg Marzahn Plus am 16.1.2014
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Sonntag, 12. Januar 2014
Auf dem S-Bahnhof Springpfuhl werden am 19.1.2014 etwa 15cm hohe Doppel-Sig-Runen und die in doppelter Höhe geschrieben Parole "Zigeuner Raus" entdeckt. Quelle/n: Augenzeug_innenbericht |
Freitag, 10. Januar 2014
Am 10.1.2014 werden am U-Bahnhof Louis-Lewin-Straße Aufkleber mit der Aufschrift "Nein zum Heim" entdeckt. So auch am U-Bahnhof Cottbusser Platz, wo auch die Parolen "Nein zum Heim" und "Gegen EU" zu lesen ist. Quelle/n: Augenzeug_innenberichte |
Montag, 6. Januar 2014
Am 6.1.2014 beobachtet ein Mitarbeiter des Sicherheitsdienst der Unterkunft für Geflüchtete in der Carola-Neher-Straße gegen 0:20 Uhr wie sich ein 23- und ein 25-Jähriger sowie eine 18-Jährige grölend vor der Unterkunft aufhalten. Die beiden Männer urinieren vor dem Eingangsbereich, die junge Frau übergibt sich. Mindestens ein Mann des Trios befestigt an der Fassade Aufkleber mit den Aufschriften "Wir wollen keine Asylbewerberheime - Deutschland stellt sich quer" und "Nein zum Heim". Beides sind Motive der in der Gegend verwurzelten "Bürgerinitiative Marzahn/Hellersdorf", vom zweiten trug der 23-Jährige 14 weitere bei sich. Anschließend halten sich die Drei in einem gegenüberliegenden Hauseingang auf, wo sie von der später eintreffenden Polizei gestellt werden. Quelle/n: Pressemitteilung der Berliner Polizei vom 6.1.2014, rbb-Online am 6.1.2014, Neues Deutschland vom 7.1.2014 |
Samstag, 4. Januar 2014
Drei Männer ziehen am 4. Januar 2013 vom U-Bhf. Louis-Lewin-Str. über den U-Bhf. Hellersdorf zur Maxie-Wander-Straße und lassen an verschiedenen Stellen insgesamt mehrere hundert etwa 5cm² große Papierteile fallen. Auf diesen sind die Parolen "Nein zum Heim!" und "Ja zu Deutschland" zu lesen. Später am Tag werden auf der Hellersdorfer Straße auf der Höhe des U-Bhf. Neue Grottkauer Straße mehrere Aufkleber des Kreisverbandes der rechtspopulistischen "Pro Deutschland" entdeckt auf denen Ressentiments gegen Migrant_innen geschürt werden. Quelle/n: Augenzeug_innenberichte |
Mittwoch, 1. Januar 2014
Am 1.1.2014 beobachten zwei in der Unterkunft für Geflüchtete in der Carola-Neher-Straße Angestellte gegen 1:20 Uhr wie zwei Personen einen Sprengkörper an einer Hauseingangstür befestigen und zünden. Kurz darauf entdecken sie an einer Haustür des designierten Wohngebäudes in der Maxie-Wander-Straße eine Beschädigung, bei der die Polilzei eine gleichartige Ursache vermutet. Linke Aktivist_innen mumaßen des weiteren einen Zusammenhang von Motiv und Täter_innen zu einem ungeklärten, ähnlichen Vorfall, der sich am Abend des 30.12.2013 an einem linken Hausprojekt, das 1,5 km entfernt liegt, zugetragen hat. Quelle/n: Pressemitteilung der Berliner Polizei vom 1.1.2014, Veröffentlichung von "Hellersdorf hilft" am 2.1.2014 |
Samstag, 7. Dezember 2013
Am späten Abend des 7.12.2014 hängen Unbekannte an die Geschäftstelle der Partei Bündnis'90 / Die Grünen ein schwarzes Transparent mit der weißen Aufschrift "Bündnis 90/Die Grünen sind Denkmalschänder!!!". Damit wird sich offenkundig auf eine symbolische Aktion zweier bayerischer Landtagsabegordneter dieser Partei bezogen, die zwei Tage zuvor einen Gedenkstein des "Trümmerfrauen e.V." in München verhüllt hatten, um auf die Geschichtsklitterung, die mit dem Mythos von den vermeintlich unpolitischen "Trümmerfrauen" einhergeht, aufmerksam zu machen. Nicht nur wird den "Trümmerfrauen" dabei eine objektiv nicht haltbare, maßgebliche Rolle zur Begründung des "Wirtschaftswunders" im post-nazistischen Deutschland der 1950er Jahre zugeschrieben. Häufig - wie in München - handelte es sich bei den zu Räumarbeiten eingesetzten Menschen um frühere, meist männliche Akteure im System der nationalsozialistischen Herrschaft. Die Thematisierung dieser Widersprüche sorgte wohl auch im Umfeld der rassistischen "Bürgerinitiative Marzahn-Hellersdorf" für Ungemach, so dass sie noch in derselben Nacht ein Foto des Transparentes auf ihrer Facebookseite veröffentlichte. Quelle/n: Lichtenberg Marzahn Plus am 9.12.2013, die tageszeitung vom 10.12.2013
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