Am 1.1.2008 brechen Polizisten eine Wohnungstür in der Kölpiner Straße auf nachdem der 28-jährige Wohnungsmieter nicht auf Klingeln und Klopfen reagiert hatte. Anlass für den Polizeieinsatz waren Anrufe von Nachbar_innen, die sich über - wie es der Mieter selbst bezeichnete - Nazimusik und Nazigrüße beschwert hatten. Weiterhin gibt der Mann an, in der Sylvesternacht mit circa 60 Personen gefeiert zu haben.
Chronik Hellersdorf & Marzahn - Updates
Dienstag, 1. Januar 2008
Quelle/n: Pressemitteilung der Berliner Polizei vom 1.1.2008, Der Tagesspiegel vom 2.1.2008 |
Freitag, 27. September 2013
Am späten Abend des 27.9.2013 versuchen ein Mann und eine Frau (beide 24-jährig) in einem Imbiss in der Hönower Straße Aufkleber einer - laut Polizei - rechtsradikalen Partei anzubringen. Der Betreiber des Imbiss' fordert die Beiden auf zu gehen. Anschließend betritt ein 17-jähriger das Geschäft und versprüht Reizgas. Die Drei werden wenig später von der Polizei gestellt. Quelle/n: Pressemitteilung der Berliner Polizei vom 28.9.2013 |
Samstag, 21. September 2013
Am Abend des 21.9.2013 werden vier Mitglieder der Linkspartei, die Wahlwerbung vor einer Kaufhalle an der Maxie-Wander- Ecke Etkar-André-Straße verteilen, von zwei Männern, die sie als leicht angetrunken beschreiben, angepöbelt. Die beiden Männer kaufen anschließend ein, an der Kasse bepöbeln sie eine Gruppe Geflüchteter, die in einer nahe gelegenen Unterkunft für Geflüchtete wohnen, und echauffieren sich darüber, dass diese Zigaretten der Marke "Marlboro" kaufen. Wieder vor der Tür gehen sie erneut auf die Vier zu und provozieren, wobei sie einen Mann mit Bier überkippen. Die herbei gerufene Polizei stellt die Angreifer und nimmt verschiedene Anzeigen auf. Quelle/n: Augenzeug_innenberichte |
Montag, 23. September 2013
In der Nacht zum 23.9.2013 greift eine Gruppe einen 24-Jährigen und seinen 28-jährigen Cousin, die aus der Mongolei stammen, an. Nachdem die Beiden die S-Bahn der Linie 75 am S-Bahnhof Hohenschönhausen besteigen, werden sie zunächst rassistisch beleidigt. Der 24-Jährige wird festgehalten und mehrfach in's Gesicht geschlagen, anschließend prügeln die Angreifer auch auf seinen Begleiter ein. Passant_innen sehen wie die Täter_innen, die sie als 20- bis 30-jährig beschreiben, vom S-Bahnhof Springpfuhl mit der Straßenbahn weg fahren. Quelle/n: Pressemitteilung der Bundespolizeidirektion Berlin vom 23.9.2013 |
Sonntag, 22. September 2013
Am Vormittag des 22.9.2013 pöbelt ein Mann zwei andere an, die die Polizei als "südländisch aussehend" beschreibt, auf dem S-Bahnhof Springpfuhl an. Eine Passantin mischt sich ein und wird daraufhin vom Angreifer getreten und bedroht. Auch zwei dazu kommende Mitarbeiter_innen der Bahnsicherheit werden von dem etwa Dreißigjährigen verbal angegriffen, der anschließend in Richtung des Helene-Weigel-Platzes flieht. Quelle/n: Pressemitteilung der Bundespolizeidirektion Berlin vom 23.9.2013 |
Samstag, 14. September 2013
Am Nachmittag des 14.9.2013 halten ein 18- und ein 26-Jähriger, der Ältere ist als Aktivist der "Bürgerinitiative Marzahn-Hellersdorf" bekannt, eine etwa 1,5m breite NPD-Fahne in Richtung der Unterkunft für Geflüchtete in der Carola-Neher-Straße in die Luft. Dabei hören sie laute Musik. Schnell werden die Personalien der Beiden von herbei gerufenen Polizeikräften aufgenommen, die auch 250 Aufkleber bei ihnen finden. Dabei handelt es sich um Kampagnen-Aufkleber der NPD1 mit der Aufschrift "Asylantenheim? Nein Danke!". Diese wurden zuvor auch auf Wahlplakate der Partei "Die Linke" und Aufkleber der Jusos2 in dieser Straße geklebt. Bald sammelt sich auch eine Gruppe von mindestens sechs Personen, die der Polizeimaßnahme scheinbar ablehnend gegenüber stehen. Außerdem fahren plötzlich mehrere Autos um die Unterkunft, mehr als der zuständige Abschnitt vermutlich an Kapazitäten für nicht-erkennbare Polizeikräfte zur Verfügung hat. Die vier Personen in einem der Autos interessieren sich offenkundig für das Geschehen, verlassen angesichts der Polizeipräsenz dann die Straße. Quelle/n: Pressemitteilung der Berliner Polizei vom 15.9.2013, Augenzeug_innenberichte |
Donnerstag, 12. September 2013
Am 12. oder 13.9.2013 werden erneut NPD-Wahlplakate im Kiez um die Flüchtlingsunterkunft in der Carola-Neher-Straße aufgehangen. Gewöhnlich hängt die NPD ihre Wahlplakate nur an Haupverkehrsstraßen, aber nicht in Wohngebieten, auf. Quelle/n: Augenzeug_innenbericht |
Donnerstag, 18. Juli 2013
Am 18.7.2013 fotografiert ein Passant einen Cluster Kreideschmierereien auf einer Straße, die der geplanten Unterkunft für Geflüchtete anliegt: ""S+D = Love", "I ♥ Berlin" und "Hass gegen Ausländer". Ein Gassigänger, den er später als André K. wiedererkennt, bleibt neben ihm stehen und schaut beim Fotografieren zu. Auf die Bemerkung des Fotografen "Na, sie haben da aber tolle Nachbarn." erwidert dieser: "Und die werden noch viel besser." Quelle/n: Augenzeug_innenbericht |
Sonntag, 28. Juli 2013
Am 28.7.2013 werden auf den an das Gelände des ehemaligen Max-Reinhardt-Gymnasiums anliegenden Straßen wieder "Nein zum Heim"-Parolen geschrieben. Weiter wird die Distinktion zwischen anständigen, angestammten Anwohner_innen und den erwarteten, zu Asozialen stigmatisierten Geflüchteten thematisiert: "Assyl Nein Danke!", (Pfeil auf Gebäude zeigend) "Bloss raus" (sic), "Raus hier Asy(i)lanten", "Wir wohnen hier", "Sagt Nein zum Heim" und andere. Dabei sind auch erste Parolen mit Sprühlack und mit Schablonen aufgetragen worden. Auch ein Hakenkreuz, das erkennbar später durch Schließen der Außenkanten "entschärft" wurde, wird entdeckt. Außerdem liegen nahe den Parolen eine Handvoll zerrissene, antirassistische Flugblätter, die am Vortag im Kiez verteilt worden waren. Quelle/n: Augenzeug_innenbericht |
Mittwoch, 3. Juli 2013
Am 3.7.2013 werden in Hauseingängen der Allee der Kosmonauten und im Umfeld des Helene-Weigel-Platzes einige der gleichen Plakate wie zwei Tage zuvor aufgehangen. Quelle/n: Augenzeug_innenbericht |
Dienstag, 30. Juli 2013
Am Abend des 30.7.2013 mobilisiert die Bürgerbewegung Marzahn-Hellersdorf einen über 30-köpfigen Mob an die Maxie-Wander-Straße Ecke Carola-Neher-Straße, um dort gegenüber Reportern der ARD ihre rassistischen Ressentiments abzuspulen. Im Mob sind Menschen, die ein "Nein zum Heim"-Shirt tragen, erkennbar. Quelle/n: Augenzeug_innenbericht, Facebook-Fanseite der "Bürgerinitiative Marzahn-Hellersdorf" |
Mittwoch, 31. Juli 2013
Am 31.7.2013 werden im, an die geplante Flüchtlingsunterkunft im ehemaligen Max-Reinhardt-Gymnasium, angrenzenden Wohngebiet Flyer der Bürgerinitiative in die Briefkästen gesteckt. Auf den Flyern werden im Frage-Anwort-Stil (FAQ) bei minimaler Syntax vermeintliche Fakten über die geplante Unterkunft vermittelt. Quelle/n: Augenzeug_innenberichte |
Freitag, 5. Juli 2013
Am 5.7.2013 klingelt der einzig langjährig lokal aktive NPD-Kader und Bezirksverordnete Matthias Wichmann bei Anwohner_innen in der Umgebung der geplanten Notunterkunft, um gegen diese zu agitieren. Quelle/n: Augenzeug_innenbericht |
Mittwoch, 24. Juli 2013
Am Mittag des 24.7.2013 treffen sich Mitarbeiter_innen der Stifung "Sozialpädagogisches Institut - Walter May", ein Bezirksverordneter und andere, um die Baustelle der geplanten Notunterkunft zu besichtigen. Eine Person, die sich mit einem Motorroller fortbewegt, fotografiert die Gruppe und nickt anschließend einem Passanten zu. Wenige Minuten später tauchte unter dem Aufruf "Wer ein paar Befürwortern mal die Meinung sagen möchte hat nun vor dem Heim die Gelegenheit dazu!" ein Foto der Gruppe auf der Facebook-Seite der rassistischen "Bürgerinitiative Marzahn-Hellersdorf" (BMH) auf. Quelle/n: Augenzeug_innenbericht, Facebook-Fanseite der BMH |
Montag, 22. Juli 2013
Am Vormittag des 22.7.2013 begibt sich der Abgeordnete der NPD in der BVV, Matthias Wichmann, in die noch nicht bezugsfertige Unterkunft um vorgeblich die Toiletten zu besichtigen, wobei er sich auf seinen Status als Mitglied des Bauausschusses beruft1 und erkundigt sich nach dem Bezugstermin, der gerüchteweise an diesem Tag erfolgen soll. Am Nachmittag versucht er sich erneut Zutritt zu verschaffen, dieser wird ihm aber versagt.
Quelle/n: Augenzeug_innenberichte |
Sonntag, 21. Juli 2013
Ein Passant wird in der Nacht zum 21.7.2013 von zwei ihm unbekannten Mittzwanzigern in der Hellersdorfer Straße auf Höhe der Neuen Grottkauer Straße unvermittelt mit der Parole "Nein zum Heim!" und erhobener Faust gegrüßt. Quelle/n: Augenzeug_innenbericht |
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