Chronik Hellersdorf & Marzahn

z. B. 4.12.24
z. B. 4.12.24
Donnerstag, 22. Mai 2008

Wahrscheinlich in der Nacht zum 22.5.2008 werden etwa 100 Plakate durch Nazis in und um den Dorfanger Alt-Marzahn sowie an der Marzahner Promenade verklebt. Auf den drei Motiven der A4-großen Plakate bewerben sich die „Autonomen Nationalisten“ selbst, thematisieren den 17. Juni 1953 und fordern „Deutschland muss leben“.

Quelle/n: Augenzeug_innenbericht, Polis*
Dienstag, 20. Mai 2008

Um den 20.5.2008 wird ein von Menschen mit vietnamesischer Herkunft betriebene Blumenladen am Cecillienplatz angegriffen. Dabei werden der Händlerin Verletzungen zufgefügt, so dass die blaue Flecken im Gesicht und Körper davon trägt. Die Angreiferin macht deutlich, dass sie Deutsche sei und „dass sich die ganzen Ausländer doch bitte hier so zu benehmen haben wir wir Deutschen es wünschen“ (sinngemäßes Zitat). Die Familie ist sehr stark verunsichert, weil sich die Polizei geweigert habe den Angriff überhaupt aufzunehmen, sondern den „Vorfall“ auf einen „Zickenkrieg“ reduziert.

Quelle/n: Polis*
Dienstag, 20. Mai 2008

Am 20.5.2008 attackieren sechs Männer in Marzahn-Nord einen 30-Jährigen. Der Angegriffene ist gegen 20 Uhr 45 in der Golliner unterwegs, als er aus der Gruppe heraus wegen seines vermeintlich „linksalternativen“ Aussehens geschlagen und getreten wird. Dabei rufen die Täter rechte Parolen. Nach dem Angriff flüchteten die Männer. Der 30-Jährige wird leicht am Kopf verletzt.

Quelle/n: Pressemitteilung der Berliner Polizei vom 21.5.2008, Der Tagesspiegel vom 21.5.2008
Sonntag, 11. Mai 2008

Am frühen Morgen des 11.5.2008 wird eine Frau an der Kreuzung Cecilienstraße / Lily-Braun-Straße gegen 4 Uhr 30 von drei Männern angegriffen. Das Trio, darunter eine Person, die Kleidung der Marke „Thor Steinar“ trägt, bezeichnen die Betroffene zunächst als „Frauenklauerin“ und „Lesbe“. Anschließend schlagen sie ihr ins Gesicht und treten ihr gegen die Rippen und das Knie, wovon sie eine Kniescheibenprellung davon trägt. Die Angegriffene kann sich in eine nahegelegene Kneipe flüchten.

Quelle/n: Augenzeug_innenbericht
Sonntag, 11. Mai 2008

Am 11.5.2008 werden mehrere einen „Boykott Israel“(s) fordernde Aufkleber zwischen dem U-Bahnhof Cottbusser Platz bis zum U-Bahnhof Neue Grottkauer Straße gefunden.

Quelle/n: Augenzeug_innenbericht
Sonntag, 11. Mai 2008

In der Nacht zum 11.5.2008 werden zwei Jugendliche auf dem Bahnhof Wuhletal gegen 1 Uhr 30 von Andreas T. und zwei weiteren Personen bedroht. Während einer der Angreifer die Türen der U-Bahn aufhält kommt es zu einer Schubserei zwischen Andreas T. und einem der Jugendlichen. Als dieser signalisiert sich notfalls auch zu wehren, lässt er von ihm ab, begibt sich wieder in die U-Bahn und ruft „Verpiss Dich, Du Judensau!“

Quelle/n: Augenzeug_innenbericht
Freitag, 9. Mai 2008

Am Abend des 9.5.2008 werden mehrere Dutzend Hakenkreuze im Bezirk gesprüht. Außerdem werden neonazistische Parolen und Aufkleber an Wände gebracht. Darunter sind Aufkleber mit dem Label der sogenannten „Aktionsgruppe Marzahn-Hellersdorf“, die Parolen „Freiheit für Tommy“1, „Nationaler Sozialismus jetzt“, „Europe awake“ und „Nur Hitler“. Die Propaganda wird in mehreren Straßen um den U-Bahnhof Louis-Lewin-Straße, entlang der Quedlinburger Straße, dem Jugendclub „Eastend“, dem Gebäude der Agentur für Arbeit in der Hellen Mitte, an der Alice-Salomon-Hochschule und am S-Bahnhof Springpfuhl entdeckt. Die Polizei benötigt mehrere Tage und Hinweise um die Schmierereien zu entfernen.

  • 1. ein Neonazi der „Freien Kräfte Berlin“, der im März verhaftet wurde
Quelle/n: Augenzeug_innenberichte
Freitag, 9. Mai 2008

Am Abend des 9.5.2008 wird ein Jugendlicher gegen Mitternacht am U-Bahnhof Cottbusser Platz von Andreas T., David G. und einem Dritten angegriffen. Der Angegriffene erhält einen Schlag gegen den Kopf und kann nur durch die Flucht über die Gleise entkommen. Dabei werfen die Täter eine Bierflasche nach dem Flüchtenden. Die beiden identifizierten Angreifer bewegen sich in dem Spektrum, in dem Parolen wie sie am selben Abend gesprüht wurden üblich sind.

Quelle/n: Augenzeug_innenbericht

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