Chronik Hellersdorf & Marzahn

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z. B. 26.4.24
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Sonntag, 28. Dezember 2003

Ende Dezember 2003 werden am S-Bahnhof Mahlsdorf sowie an den U-Bahnhöfen Kaulsdorf-Nord, Neue Grottkauer Straße und Cottbusser Platz mit Schablonen mehrere Schriftzüge angebracht: "Deutsche Jugend kämpft mit!", "Für ein neues Deutschland!", "Hinein in die Bewegung! Deutsche Jugend", "Berlin bleibt deutsch! Deutsche Jugend". Am U-Bahnhof Cottbusser Platz werden zudem die Sätze "JUDEN RAUS!", "DEUTSCHE WEHRT EUCH", "JUGEND-WACHT.DE" und ein Hakenkreuz an die Wände gesprüht.

Antifaschist_innen rechnen diese Aktion dem JN-Aktivisten Steffen Nickel zu, der zu dieser Zeit in Kaulsdorf-Nord wohnt und in der Schriftleitung der JN-Zeitschrift "Jugend-Wacht" tätig ist.

Quelle/n: Augenzeug_innenberichte
Sonntag, 28. Dezember 2003

Am Morgen des 28.12.2003, gegen 4:45 Uhr, trifft ein junger Mann am Bahnhof Mahlsdorf auf eine Gruppe Nazis - etwa acht angetrunkene, junge Männer und zwei junge Frauen im Alter von etwa 18 Jahren. Sie halten ihn auf und erklären ihm, sie seien soeben von "seinen Leuten" in Strausberg zusammengeschlagen worden. Deshalb müssten sie nun ihn zusammenschlagen. Sie rechnen sich selbst einer Freien Kameradschaft zu. Anschließend schlägt einer der Angreifer dem Opfer mehrere Male ins Gesicht bis dieser fliehen kann.

Quelle/n: Augenzeug_innenbericht
Dienstag, 10. Februar 2004

Am 10.2.2004 kleben etwa zehn bis zwölf Nazis, die sich zuvor auf dem Cecilienplatz aufgehalten haben, am U-Bahnhof Kaulsdorf-Nord Aufkleber mit der Aufschrift "Ehre den deutschen Soldaten", abgebildet sind dazu ein Stahlheim und Eichenlaub.

Quelle/n: Augenzeug_innenbericht
Samstag, 8. Mai 2004

In der Nacht zum 8.5.2004, dem 59. Jahrestag der militärischen Kapitulation des nationalsozialistischen Deutschlands, wird das etwa drei Meter große Friedenszeichen aus Holzpflöcken im Jelena-Šantić-Friedenspark zerstört.

Quelle/n: Augenzeug_innenberichte
Samstag, 14. August 2004

Am 14.8.2004 findet in Hönow, vermutlich in einem Lokal nahe dem Berliner Stadtgebiet, eine "Gedenk- und Informationsveranstaltung" zu Rudolf Heß und zum "Rudolf-Heß-Gedenkmarsch" statt, welcher eine Woche später in Wunsiedel stattfinden wird. Nach eigener Berichterstattung sind 50 Besucher_innen sowie die Polizei zu der Versammlung erschienen. Inhaltlich wird der Abend von Gordon Reinholz1 und Richard Miosga2 geleitet.

Quelle/n: Berliner Infoportal am 16.8.2004
Donnerstag, 19. August 2004

Am Morgen des 19.8.2004 liegt eine kleine Anzahl A5-Flugblätter vor dem Arbeitsamt in der Hellen Mitte. Sie sind beidseitig bedruckt mit zwei sich ähnelnden Texten, die den Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß als "Friedensflieger" und seinen Tod zum Mordkomplott verklären. Das Flugblatt ist nicht unterzeichnet, dem Layout nach ist es der Kameradschaft Tor zuzuordnen.

Quelle/n: Augenzeug_innenbericht
Freitag, 27. August 2004

Am Abend des 27.8.2004 findet im Jugendklub U5 eine Geburtstagsfeier statt, auf der gegen 21 Uhr 30 eine Gruppe von etwa 30 größtenteils schwarz gekleideten Nazis erscheint, die teilweise der Kameradschaft Tor / Autonome Nationalisten Berlin zuzurechnen sind. Es spielen zwei lokale Punkrock-Bands sowie zwei "Black Music"-DJs. Es sind etwa 150 zumeist junge Menschen anwesend, darunter viele linke Jugendliche. Die Nazis, unter denen auch sehr junge, schätzungsweise 16-jährige gesehen werden, tragen teilweise Thors-Hämmer, sowie T-Shirts oder Pullover mit Aufschriften wie "Rasse und Nation", "Masterrace"1 und "Blue Eyed Devils"2. Im Klub übernehmen sie zeitweise den Einlass und schüchtern Gäste ein, zudem reißen sie antifaschistische Plakate von den Wänden. Unter ihnen fällt eine etwas ältere Frau mit blonden Haaren auf, die wohl als Autorität wirkt.

  • 1. zu deutsch: Herrenrasse
  • 2. US-amerikanische Band der Hatecore-Bewegung
Quelle/n: Augenzeug_innenberichte
Samstag, 25. September 2004

Am 25.9.2004 trifft eine Gruppe junger Punks vor dem Kaiser's nahe dem S-Bahnof Friedrichsfelde-Ost auf ein Nazi-Pärchen. Er trägt ein "Werwolf"1-T-Shirt unter einer schwarzen Harrington-Jacke, sie hat lange dunkle Haare und einen "Gegen Zecken"-Aufnäher auf ihrem Rucksack. Im Supermarkt bemerken die Punks, wie der Nazi mit seinem Mobiltelefon seine Kameraden herbei ruft. Diese erscheinen wenig später, als die Punks an der Kasse stehen: Sechs betrunkene Nazis, männlich und durchschnittlich 18 Jahre alt; allesamt tragen Turnschuhe, einige tragen Kleidung der Marke "Thor Steinar". Der Älteste von ihnen ist zwischen 25 und 30 Jahre alt, etwa zwei Meter groß und mit einer Flecktarn-Jacke bekleidet. Des weiteren kommen zwei dunkel gekleidete Prolls und ein weiterer junger Mann hinzu. Die Nazis stellen sich hinter die Punks an der Kasse, mustern sie und pöbeln sie an. Die beiden Prolls bewegen die Pöbler dazu, nach draußen zu gehen, wo sie dann warten. Während die Punks in der Kaufhalle am Packtisch stehen, kommen die Nazis herein und versuchen erfolglos, sie nach draußen zu ziehen. Dann erscheint die Polizei, welche von einer Mitarbeiterin gerufen wurde, und redet mit den Faschisten. Anschließend kommen die Polizisten zu den Punks und bitten diese, ruhig abzuziehen während sie die Nazis zurück halten würden. Doch schon als die Punks auf dem S-Bahnhof Friedrichsfelde-Ost in eine Bahn einsteigen wollen, kommen die Nazis angerannt und versuchen sie daran zu hindern. Nachdem jene sich doch an ihnen vorbei in die Bahn drücken können, fordern die Nazis sie dazu auf, wieder auszusteigen. Der Mann in Flecktarn-Jacke schlägt einem Punk seine Bierflasche ins Gesicht. Dann steigen sie mit in die Bahn ein, greifen sich einen aus der Gruppe, drängen ihn in ihre Mitte und schubsen ihn hin und her, wobei ein Faschist dies mit seiner Digitalkamera filmt. Kurz vor der Einfahrt in den S-Bahnhof Biesdorf werden die Angegriffenen aufgefordert auszusteigen. Auf dem Bahnhof geht das Beschimpfen, Geschubse und Schlagen weiter und die Nazis zwingen die Punks dazu, sich fotografieren zu lassen. Die Nazis drohen außerdem damit, am Abend den Jugendklub U5 zu überfallen. Irgendwann meint einer der Täter, sie sollten gehen, weil wahrscheinlich die Polizei schon unterwegs sei und ihre Kameraden doch warten würden. Daraufhin nimmt der Mann in Flecktarn den Kassettenrekorder der Punks und schleudert ihn auf den Boden. Die Nazis gehen nun auf die Fußgängerbrücke, dort brüllen sie zwei anderen Punks hinterher. Ein Angreifer mit weißem "Thor Steinar"-Pullover rennt ihnen mit gezogenem Teleskop-Schlagstock nach, bis die Verfolgten sich von einer Anwohnerin im Keller verstecken lassen. Die Polizei nimmt eine Anzeige auf und kann später die Personalien der Nazis feststellen.

  • 1. Rechtsrock-Band
Quelle/n: Augenzeug_innenbericht

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