Chronik Hellersdorf & Marzahn - Updates

Mittwoch, 5. Februar 2014

Am frühen Morgen des 5.2.2014 ziehen fünf junge Männer vom U-Bahnhof Hellersdorf kommend die Stendaler Straße entlang und brüllen dabei die Parolen "Frei, Sozial und National", "Nationaler Widerstand - Jetzt jetzt jetzt" und "Hier marschiert der Nationale Widerstand". Später sind aus einer Wohnung in derselben Straße Lieder der Rechtsrockband "Landser" zu hören.

Quelle/n: Augenzeug_innenbericht
Mittwoch, 5. Februar 2014

Am Vormittag des 5.2.2014 werden in der Hellen Mitte etwa ein Dutzend geschichtsrevisionistische Plakate entdeckt. Die Plakate der Veranstalter_innen des jährlichen Naziaufmarsches anlässlich des Jahrestages der Bombardierung Dresdens im Rahmen der alliierten Bemühungen das nationalsozialistische Deutschland militärisch zu zerschlagen sind in verschiedenen Werbedisplays angebracht. Darauf ist von einer geplanten "Auslöschung des deutschen Volkes" und einer "Schuld der ›Befreier‹" die Rede. Entlang der Route der Plakate sind an Laternen und Ampeln Flugblätter der "Bürgerinitiative Marzahn-Hellersdorf" angebracht, die auch in der Gegend um eine Unterkunft für Geflüchtete in der Maxie-Wander-Straße verteilt wurden. Auf diesen wird aufgerufen sich gegen die Unterkunft zu engagieren. Die zehn "Gründe", die dafür genannt werden, geben nicht nur rassistische Ammenmärchen wieder. Auch groteskere Stilblüten wie die "Veränderung vom (sic!) Bezirksklima", die "Ver- (sic!) und Überfremdung unserer Heimat" und der "Verlust bestehender Bezirkskultur" werden als Motive benannt.

Quelle/n: Augenzeug_innenberichte
Montag, 3. Februar 2014

Am Vormittag des 4.1.2014 werden am U-Bahnhof Louis-Lewin-Straße sieben an Wände geschmierte Hakenkreuze und die Parole "Heil Hitler" entdeckt.

Quelle/n: Augenzeug_innenberichte
Samstag, 7. Dezember 2013

Am späten Abend des 7.12.2014 hängen Unbekannte an die Geschäftstelle der Partei Bündnis'90 / Die Grünen ein schwarzes Transparent mit der weißen Aufschrift "Bündnis 90/Die Grünen sind Denkmalschänder!!!". Damit wird sich offenkundig auf eine symbolische Aktion zweier bayerischer Landtagsabegordneter dieser Partei bezogen, die zwei Tage zuvor einen Gedenkstein des "Trümmerfrauen e.V." in München verhüllt hatten, um auf die Geschichtsklitterung, die mit dem Mythos von den vermeintlich unpolitischen "Trümmerfrauen" einhergeht, aufmerksam zu machen. Nicht nur wird den "Trümmerfrauen" dabei eine objektiv nicht haltbare, maßgebliche Rolle zur Begründung des "Wirtschaftswunders" im post-nazistischen Deutschland der 1950er Jahre zugeschrieben. Häufig - wie in München - handelte es sich bei den zu Räumarbeiten eingesetzten Menschen um frühere, meist männliche Akteure im System der nationalsozialistischen Herrschaft. Die Thematisierung dieser Widersprüche sorgte wohl auch im Umfeld der rassistischen "Bürgerinitiative Marzahn-Hellersdorf" für Ungemach, so dass sie noch in derselben Nacht ein Foto des Transparentes auf ihrer Facebookseite veröffentlichte.

Quelle/n: Lichtenberg Marzahn Plus am 9.12.2013, die tageszeitung vom 10.12.2013
Mittwoch, 15. Januar 2014

Am späten Abend des 15.1.2014 bringen Unbekannte am Wahlkreisbüro des Sozialsenators Mario Czaja (CDU) in der Mahlsdorfer Fritz-Reuter-Straße ein schwarzes Transparent mit der weißen Aufschrift "Nein zum Heim" an. Die Parole ist seit ihrer Formierung der zentrale Allgemeinplatz der rassistischen "Bürgerinitiative Marzahn-Hellersdorf" (BMH), die nach spätestens zwei Stunden ein Foto der Aktion auf ihrer Facebookseite veröffentlichen. Ebenso gehört Mario Czaja als für die Unterbringung von Menschen im Asylverfahren politisch Verantwortlicher zu den erklärten Feindbildern der BMH.

Quelle/n: Lichtenberg Marzahn Plus am 16.1.2014
Mittwoch, 1. Januar 2014

Am 1.1.2014 beobachten zwei in der Unterkunft für Geflüchtete in der Carola-Neher-Straße Angestellte gegen 1:20 Uhr wie zwei Personen einen Sprengkörper an einer Hauseingangstür befestigen und zünden. Kurz darauf entdecken sie an einer Haustür des designierten Wohngebäudes in der Maxie-Wander-Straße eine Beschädigung, bei der die Polilzei eine gleichartige Ursache vermutet.

Linke Aktivist_innen mumaßen des weiteren  einen Zusammenhang von Motiv und Täter_innen zu einem ungeklärten, ähnlichen Vorfall, der sich am Abend des 30.12.2013 an einem linken Hausprojekt, das 1,5 km entfernt liegt, zugetragen hat.

Quelle/n: Pressemitteilung der Berliner Polizei vom 1.1.2014, Veröffentlichung von "Hellersdorf hilft" am 2.1.2014
Montag, 27. Januar 2014

Laut Angaben der Berliner Polizei bemerken Mitarbeiter_innen einer Unterkunft für Geflüchtete in der Maxie-Wander-Straße am 27.1.20141 gegen 19:35 die Explosion eines Sprengörpers, der durch das Fenster eines Nebengelasses geworfen worden sei. Anschließend beobachten sie, dass drei Menschen flüchten.

Tatsächlich sind an diesem Tag nach Aussagen von Menschen aus dem Haus zwei Fenster im Abstand von etwa 30 Metern an derselben Hausfassade beschädigt worden. Dem Schadbild nach wurde eines von außen, das andere durch einen Sprengkörper, der in den Rahmen des angekippten Fensters geklemmt wurde, beschädigt. Keineswegs gehört diese Fassade zu einem Nebengelass, sondern zum Wohnhaus der untergebrachten Menschen.

  • 1. also dem 69. Jahrestag der Befreiung der Konzentrations- und Vernichtungslager um Oświęcim durch die Rote Armee
Quelle/n: Pressemitteilung der Berliner Polizei vom 28.1.2014, Augenzeug_innenberichte
Sonntag, 21. Dezember 2008

Am frühen Morgen des 21.12.2008 werden drei Jugendliche in der U-Bahnlinie 5 von vier jungen Männern als vermeintliche Antifaschist_innen identifiziert und versucht zu fotografieren. Es entwickelt sich ein Streit, der in einer Schlägerei eskaliert.

Quelle/n: Augenzeug_innenberichte

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