Am 20.3.2008 werden Plakate der „aktioNSgruppe marzahn/hellersdorf“ mit dem Slogan „88 - bildet banden - unterstützt eure örtliche aktionsgruppe - nationAlen sozialismus durchsetzen“ (alle Schreibweisen wie im Original) in Alt-Marzahn entdeckt.
Chronik Hellersdorf & Marzahn - Updates
Donnerstag, 20. März 2008
Quelle/n: Augenzeug_innenbericht |
Dienstag, 18. März 2008
Um den 18.3.2008 werden in großer Anzahl verschiedene Neonazi-Aufkleber in der Marzahner Promenade und in Alt-Marzahn verklebt. Auf denen eines NS-Propagandavertriebes ist unter anderem zu lesen: „Antifagruppen zerschlagen“, „Feuer und Flamme der neuen Weltordnung“ und „Nationaler Sozialismus“. Von anderen Herausgebern sind welche mit rassistischen, sozialpopulistischen und antiamerikanischen Motiven verklebt. Quelle/n: Augenzeug_innenbericht |
Sonntag, 9. März 2008
In der Nacht zum 9.3.2008 werden am U-Bahnhof Louis-Lewin-Straße, an der Bushaltestelle Schwarzheider Straße, der Geschäftsstelle der Linken in der Henry-Porten-Straße, an Bushaltestellen entlang der Cecilienstraße, auf dem Blumberger Damm, auf dem Helene-Weigel-Platz, in Alt-Marzahn, in der Marzahner Promenade, an der Rudolf-Virchow-Oberschule und am Brodowiner Ring dutzende Plakate mit der Aufschrift „Antifa Gruppen zerschlagen“ sowie Horst-Wessel-Plakate verklebt. Des weiteren werden selbst geschrieben Aufkleber mit Aufschriften wie „Boykottiert Amerika“, „Kamerad Wessel, wir rächen dich!“, „Erschossen von linker Mörderbande! - Horst Wessel“, „Nationale Sozialisten Bundesweite Aktion“, „Antifa Banden zerschlagen“ und „Dresden 1945 - Allierter Bombenterror und Völkermord“ verklebt. Quelle/n: Augenzeug_innenbericht |
Freitag, 7. März 2008
In der Nacht zum 7.3.2008 werden erneut Nazi-Aufkleber an den Kieztreff der „Volkssolidarität“ in der Marzahner Promenade geklebt. Dabei handelt es sich dieses mal um Aufkleber mit dem Schriftzug „Kamerad Wessel, wir rächen dich!“. Diese tauchen neben weiteren Motiven auch im gesamten Umfeld entlang der Marzahner Prommenade bis zum Eastgate auf. Quelle/n: Mitarbeiter_innen der „Volkssolidarität“, Polis*, Augenzeug_innenbericht |
Samstag, 1. März 2008
Am 1.3.2008 werden zwei schwangere Frauen auf dem U-Bahnhof Kaulsdorf-Nord von vier Nazis-Skinheads rassistisch angepöbelt. Quelle/n: Augenzeug_innenbericht |
Samstag, 16. Februar 2008
Während des dritten Februarwochenendes wird in der Louis-Lewin-Straße ein Hakenkreuz an einen Stromkasten geschmiert. Quelle/n: Augenzeug_innenbericht |
Freitag, 22. Februar 2008
Am 22.2.2008 werden in Hellersdorf an der Leonard-Bernstein-Oberschule, dem Kino Kiste, an den U-Bahnhöfen Louis-Lewin-Straße, Cottbusser Platz und Hellersdorf und an den Säulen vor der Alice-Salomon-Hochschule Horst-Wessel-Plakate verklebt. Die gleichen Plakate tauchen des weiteren in Marzahn im Bereich der Mehrower Allee an Briefkästen und an Litfaßsäulen, vor der Tagore-, der Rudolf-Virchow-, der Thüringen-, der Walter-Felsenstein-Oberschule und am Brodowiner Ring auf. Quelle/n: Augenzeug_innenberichte, Die Tageszeitung vom 25.2.2008 |
Sonntag, 17. Februar 2008
Am 17.2.2008 gegen 2 Uhr 30 echauffieren sich die 30- und 40-jährigen Fahrgäste während einer Taxifahrt von Biesdorf nach Lichtenberg über die angeblich schlechten Sprachkenntnisse des Deutschen eines im Libanon geborenen Fahrers. Im folgenden Streit wird der 28-Jährige unter anderem als „Scheiß Ausländer“ beschimpft. An der Landsberger Ecke Märkische Allee hält er an und fordert den Mann und die Frau auf sein Taxi zu verlassen, die ihn weiter beleidigen und am Daumen verletzen. Als der Taxifahrer die Polizei rufen will, versucht der 40-Jährige dies zu verhindern. Quelle/n: Pressemitteilung der Berliner Polizei vom 17.2.2008, Der Tagesspiegel vom 18.2.2008 |
Samstag, 16. Februar 2008
Eine Reihe von Angriffen gegen Menschen mit südostasiatischer Herkunft geht am Morgen des 16.2.2008, einem Sonnabend, von mindestens drei jungen deutschen Männern aus. Am Vortag hatten Ronny St. zusammen mit Daniel Sch., Daniel R. und anderen Bekannten begonnen St's Entlassung aus dem Gefängnis zu feiern. Nach einer verbalen Auseinandersetzung mit einem Zigarettenhändler verlassen die Täter circa 7 Uhr das „Country Pub“ im „Eichen-Center“ (Marzahn-Nord). Sie rennen auf den mittlerweile an einer Straßenbahnquerung stehenden Händler zu, wobei sie ihn rassistisch beleidigen („Scheiß Fitschi“, „Hau ab hier!“). Als dieser in östliche Richtung flüchtet, durchsucht einer der Angreifer das Gebüsch nach Geld und Zigaretten. Anschließend gehen sie unter weiteren Beschimpfungen („Ausländer raus“, „Hure“) auf eine Frau, die gerade mit ihrem zweijährigen Kind die Straßenbahn verlassen hatte, los. Unter Jubel der anderen wird die Frau von einem der Männer ins Gesicht geschlagen und zu Boden gestoßen. Als sie wahrnimmt, daß die Angreifer Steine aus dem Gleisbett nehmen, bekommt sie Angst um ihr Kind und steht wieder auf. Dabei wird sie mit einem Stein in den Nacken geschlagen. Es gelingt ihr mit dem Kinderwagen davon zu rennen während Steine nach ihr geworfen werden, die sie teilweise am Rücken treffen. Selbst aus ihrem Versteck kann sie weitere Beleidigungen hören. Circa 200 Meter entfernt, auf der Westseite des „Eichencenters“, werden die Drei beobachtet wie sie wieder einen Zigarettenhändler verfolgen. Vor dem ein Stück weiter gelegenen Supermarkt schlägt kurz danach einer der Männer eine Scheibe eines Blumenladens ein. Hier hatte Daniel R. bereits im Jahr 2007 einen Diebstahl begangen und einen Zeugen geschlagen. Das Trio betritt den Laden, boxt die Inhaberin unvermittelt ins Gesicht und beginnt zu randalieren. Die am Boden Liegende wird weiter misshandelt, während einer der Täter die Tür bewacht und sie hindert den Laden zu verlassen. Je lauter die Blumenhändlerin um Hilfe schreit, desto stärker werden die Schläge und Tritte. Einer der Angreifer nimmt die Kasse vom Tresen. Die Täter flüchten mit der Kasse zurück zum „Eichencenter“. Dort trinken sie Bier in einem Imbiss, verspielen das Geld und berichten Bekannten, daß sie „Fitschis boxen“ waren. Nach einigen Tagen ermittelt die Polizei die drei Täter, die anschließend in Untersuchungshaft kommen. Im Strafverfahren wird Daniel R. zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und sechs Monaten verurteilt. Der in Kreuzberg aufgewachsene Daniel Sch. wird zu drei Jahren Gefängnishaft verurteilt. Ronny St. erhält eine Strafe über zwei Jahre Haft, die für zwei Jahre zur Bewährung ausgesetzt werden. Die beiden letztgenannten waren 2006 in eine Schlägerei mit schwedischen Fans auf der Fanmeile am Brandenburger Tor verwickelt. Bei der Durchsuchung Daniel Sch's Wohnung wurden neonazistische Aufkleber und Waffen gefunden. Quelle/n: Augenzeug_innenberichte |
Samstag, 9. Februar 2008
Am 9.2.2008 werden etwa eine handvoll Flugblätter in der Sparkasse in der Hellen Mitte ausgelegt, welche die geschichtsrevisionistische, jährliche Nazi-Großdemonstration in Dresden bewerben. Quelle/n: Augenzeug_innenbericht |
Samstag, 9. Februar 2008
Am 9.2.2008 führt die NPD am Mittag einen Propaganda-Stand auf dem Helene-Weigel-Platz durch. Quelle/n: Augenzeug_innenbericht |
Freitag, 1. Februar 2008
Am 1.2.2008 geht ein Brief am Sartre-Gymnasium ein, in dem ein „Dr. J. Buchner (…) des Kreises für umfassende Bildung“ die engagierte Beschäftigung eines Lehrers mit dem Nationalsozialismus und sein Eintreten für die parlamentarische Demokratie als „unbewußte politische Manipulationen“ moniert. Dem Brief beigefügt sind ein Shoa-leugnendes Flugblatt, in dem von „vorbildlichen Zuständen in den Konzentrationslagern“ geschrieben wird, und ein demokratiefeindlicher Artikel aus den „Unabhängigen Nachrichten“, einer revisionistischen Zeitschrift aus Oberhausen. Quelle/n: Polis* |
Donnerstag, 31. Januar 2008
Am 31.1.2008 wird an die Haustür eines Punks in Hellersdorf der Spruch “ANB1 IS WATCHING YOU!” gesprüht. Rechts daneben ist ein kleines Fadenkreuz und darunter ein großer Smiley gemalt. Kurz darauf wird der Familienname auf dem Klingelschild mit einem Edding durchgestrichen.
Quelle/n: Augenzeug_innenbericht |
Samstag, 26. Januar 2008
Am 26.1.2008 findet im Gedenken an den 63. Jahrestag der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz eine Kundgebung des Bündnis „Kein Vergessen“ auf dem Alice-Salomon-Platz statt. Vor, während und nach der Kundgebung bewegen sich vereinzelt Nazi-Kleingruppen im Umfeld des Kundgebungsplatzes. Quelle/n: Bündnis „Kein Vergessen“, Augenzeug_innenberichte |
Donnerstag, 24. Januar 2008
Anlässlich des Gedenktages an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar hatte die Vorsteherin der Bezirksverordnetenversammlung Marzahn-Hellersdorf Petra Wermke (Die Linke) zur Eröffnung der Ausstellung „Neofaschismus in Deutschland“ der „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten“ (VVN-BdA) am 24.1.2008 im Freizeitforum Marzahn eingeladen. Die NPD-Fraktion wurde zuvor von der BVV-Vorsteherin ausgeladen. Daraufhin inszeniert die NPD ihren öffentlichen Protest, indem sie etwa 30 Nazis an den Veranstaltungsort mobilisiert und fordert, an der Veranstaltung teilnehmen zu dürfen. Nachdem den Neonazis Hausverbot erteilt wurde, werden sie von der Polizei aus dem Freizeitforum Marzahn entfernt. Anschließend melden sie eine Spontankundgebung am Victor-Klemperer-Platz an. Sich in einer Reihe aufstellend, postieren sich die Nazis direkt an der Straße Marzahner Promenade gegenüber der Tram-Haltestelle Freizeitforum Marzahn. Ausgerüstet sind sie mit einer NPD-Fahne, einem Transparent mit der Aufschrift „Haftstrafen, Platzverweise, Übergriffe… Nichts wird vergeben - Nichts wird vergessen“ und Blättern, die die in Reihe aufgestellten Kameraden tragen und das Wort „Ausgesperrt“ ergeben. Nach etwa einer halben Stunde beendet die Polizei die Kundgebung, nachdem es nun doch auch für sie offensichtlich ist, dass die Kundgebung nicht spontan abgehalten wurde sondern geplant war. Quelle/n: Pressemitteilung der Partei Die Linke, Augenzeug_innenberichte, Der Tagesspiegel vom 25.1.2008, Die Welt vom 26.1.2008 |
Sonntag, 13. Januar 2008
In der Nacht zum 13.1.2008 wollen Polzeibeamte 14 Personen, die sie der rechten Szene zuordnen und lautstark eine Geburtstagsfeier in einer Wohnung im Belziger Ring begehen, kontrollieren. Als ein 26-Jähriger aus Adlershof die Beamten beleidigt, wollen die Beamten den Mann abführen, der widerum einen Polizisten in den Oberarm kneift. Ein 19-Jähriger aus Lichtenberg kündigt an, die Feier in seiner Wohnung fortsetzen und die Polizei mit Gewalt fernhalten zu wollen. Auch er wird in Gewahrsam genommen. Quelle/n: Pressemitteilung der Berliner Polizei vom 13.1.2008, Welt-Online Newsticker am 13.1.2008 |
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