Bürgerinitiative und Nazis bei der Bezirksverordnetenversammlung

Donnerstag, 23. Oktober 2014

Am 23.10.2014 halten sieben Nazis, darunter Andreas KrügerPatrick Krüger, Kai Milde und René Uttke, vor dem Freizeitforum Marzahn (FFM) ab etwa 16 Uhr eine Kundgebung ab. Uttke hält ein Pappschild mit der Aufschrift "Nein zu dem Asyl-Container in Marzahn und anderswo.", ein anderer eine Berlin-Fahne. Zum Beginn der Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) im FFM begeben sich die Nazis wie auch eine weitere Gruppe aus dem NS-Milieu und etwa 40 Anhänger_innen der Bürgerinitiative Schönagelstraße, in deren Reihen sich auch rassistisch geäußert wird, in den Sitzungssaal. Dort findet anlässlich des bevorstehenden Jahrestages des "Mauerfall" eine Feststunde statt. Während der Darbietungen von Musikschüler_innen, von denen ein Teil als Nicht-Deutsch identifizierte offenbar bei den Nazis Unruhe evozieren, und dezidiert antikommunistischer Reden der BVV-Vorsteherin Bernikas (CDU) und Rainer Eppelmanns1 (CDU) stören die Nazis durch ihr lautes Verhalten. Einige fotografieren immer wieder den Sitzungssaal von der Tribüne, insbesondere Uttke ist dabei sehr aktiv. Diese Fotos werden dem Verordneten Matthias Wichmann (NPD) bei seiner Ankunft gegen 18 Uhr vorgelegt, der daraufhin auf verschiedene Personen im Saal deutet. Nach einer inhaltlich überholten Bürgerfrage2 des derzeitigen Protagonisten der Bürgerinitiative Schönagelstraße übergibt dieser dem Bezirksbürgermeister Stefan Komoß (SPD) eine Unterschriftenliste, die sich gegen die Einrichtung einer Unterkunft für Geflüchtete in Containerbauweise am Blumberger Damm Ecke Landsberger Allee richtet. Es folgt mäßiger Applaus aus dem Publikum, die an diesem Thema interessierten Gruppen verlassen nun den Sitzungssaal.

  • 1. Ein Protagonist der Abwicklung der DDR.
  • 2. Die Frage wollte das Gerücht eines "Containerplatz für Flüchtlinge" in Marzahn klären. Die designierten Standorte waren drei Tage zuvor durch Senator Czaja bekannt gegeben und das Gerücht somit bestätigt worden.
Quelle(n): 
Augenzeug_innenberichte