Videodreh rechter Musiker an einer Unterkunft für Geflüchtete

Sonntag, 19. Januar 2014

Am frühen Nachmittag des 19.1.2014 versammeln sich zwei Musiker in Begleitung von acht weiteren Personen, um ein Video zu einem Musikstück vor dem zu diesem Zeitpunkt unbewohnten Teil einer Unterkunft für Geflüchtete in der Carola-Neher-Straße zu drehen. Zwei Männer der Gruppe flankieren die Szene, die von zwei weiteren Begleiter_innen gefilmt wird, indem sie breitbeinig stehend mit Deutschlandfahnen herum wedeln.

Als ein Mitarbeiter des vom Unterkunftsbetreiber engagierten Sicherheitsdienstes die Gruppe auffordert das Gelände zu verlassen, wird er von einem der Männer rassistisch beleidigt. Kurz darauf trifft die Polizei ein, nimmt diesbezüglich eine Anzeige auf und führt verschiedene Maßnahmen durch.

In einer Stellungnahme der beiden Musiker, die noch am Abend desselben Tages auf der Facebook-Seite der Bürgerinitiative Marzahn-Hellersdorf (BMH) veröffentlicht wird, begründen sie die Wahl des Drehortes mit einem nationalistisch-apokalyptischen Mythos, wobei die Erklärung des Zusammenhangs zum Ort ausbleibt und somit wohl beim Leser eine Assoziation vom "Volkstod" und einer Sammelunterkunft für Menschen im Asylverfahren vorausgesetzt wird.

Ein Vokalpart des Musikstücks, in dem Kinder für die Vermittlung nationalistischer Ideen instrumentalisiert werden, wird von Patrick Killat aufgeführt. Der "nationale Rapper" ist bekannt für seine Texte, die alle Ideologeme eines geschlossenen nationalsozialistischen Weltbildes wiedergeben, bekannt. Bereits am 26. Oktober 2013 war der aus Hohenschönhausen stammende Killat auf einer Demonstration, die sich gegen diese Unterkunft richtete, in Hellersdorf unterwegs.

Quelle(n): 
Pressemitteilung der Berliner Polizei vom 19.1.2014
Veröffentlichungen auf der Facebookseite der BMH vom 19.1.2014